Kartenverkauf Kontakt Impressum Datenschutz

Druckbare Version

Scheunendrescher Nr.5

Was heißt Usbekische Ruhe auf Usbekisch?

Scheunendrescher vom 30. Mai 2013 in der Stralendorfer Amtsscheune

Auch der fünfte Stralendorfer „Scheunendrescher“ ging mit Erfolg über die Bühne

Stralendorf – Eigentlich bestand kein Zweifel, dass dieser fünfte „Scheunendrescher“, zu dem Gemeinde und Dorfverein Stralendorf am 30. Mai in die Amtsscheune eingeladen hatten, ein Erfolg werden würde. Denn zum einen war schon allein das aktuelle Thema „So geht es: Erfolgsgeheimnisse“ viel- und gewissermaßen Erfolg versprechend. Und zum anderen bestand die illustre Gästerunde der fünften Ausgabe der ländlichen Talkshow aus lauter erfolgreichen Leuten – zwei kamen aus dem Sport, zwei aus der Kultur. Im Verlaufe des ebenso anspruchsvollen wie vergnüglichen Abends berichteten die beiden erfolgreichen Meister-Volleyballerinnen Janine Völker und Tanja Joachim sowie die beiden Intendanten Dr. Wolfgang Bordel (Vorpommersche Landesbühne Anklam) und Dr. Matthias von Hülsen (Festspiele Mecklenburg-Vorpommern) auf welche unterschiedliche und doch in wesentlichen Punkten übereinstimmende Weise sie ihre persönlichen und beruflichen Ziele erreichten und erreichen. So erwies es sich zum Beispiel für Dr. von Hülsen als ein Glücksfall, dass zu seinen Sandkastenfreunden aus Kindertagen ein gewisser Justus Frantz gehörte – später ein berühmter Pianist, Dirigent und Gründer des Schleswig-Holstein-Musikfestivals und Mitbegründer der Festspiele MV. Da machte sich ihre frühe Bekanntschaft bezahlt. Über das Studententheater kam der gebürtige Hallenser Bordel – zum großen Vergnügen des Publikums legte er eine Probe seiner ur-halleschen Sprachkünste ab – an das damalige Theater Anklam, das er am 1. Mai dieses Jahres genau 30 Jahre lang leitet. Lust aufzuhören hat er aber keine. Zu den großen Vorzügen des Kulturmanagers gehört dessen „Usbekische Ruhe“, wie es einmal ein Kultusminister von Mecklenburg-Vorpommern genannt hatte. Allerdings konnte Bordel an diesem Abend nicht genau sagen, wie denn nun Ruhe auf Usbekisch heißt. Der Moderator des Abends, der noch am Nachmittag mit dem Presse-Attaché der Botschaft Usbekistans in Deutschland telefoniert hatte, konnte einspringen. Die deutschen Wörter Ruhe oder Gelassenheit hören sich auf Usbekisch so an: Tinschlik und Osoyischtalik. Und wie der Botschaftsmann hinzufügte, seien dem Volk der Usbeken angesichts oft kriegerischer Zeiten in Mittelasien besonders diese beiden Begriffe sehr, sehr wichtig.

Von den beiden jungen Sportlerinnen erfuhren die Zuschauer in der gut besuchten Amtsscheune, wie und warum sie überhaupt zum Volleyball gekommen sowie welche Aufgaben die einzelnen Spielerinnen haben, wie und wie oft sie täglich trainieren und welches Ziel der Schweriner Sportclub für die nächste Saison anpeilt – den Meistertitel natürlich, daran ließen Janine Völker und Tanja Joachim keinen Zweifel. Und neben dem notwendigen Training sind wohl Spaß an der Sache und Begeisterung sowohl im Sport als auch auf dem ebenfalls nicht immer leicht zu beackernden Felde der Kultur Ausdauer, Geduld und Rückhalt von Familie und Freunden wesentliche Erfolgsgeheimnisse. Außerdem darf sowohl im Sport als auch bei der Kultur der Teamgeist nicht vergessen werden. Diesen bewiesen Podium und Publikum des jüngsten „Scheunendreschers“, als sie kurz nach Beginn gemeinsam das bekannte Volkslied „An der Saale hellem Strande“ von Franz Kugler (Text) und Friedrich Ernst Fesca (Musik) sangen – ein fröhlicher Gruß an die Heimatstadt von Wolfgang Bordel und von einem der beiden Musiküsse, Saxofonist Ingolf Drabon, der zusammen mit Pianist Dirk Hammerich wieder für einen kulturvollen Rahmen der Veranstaltung sorgte. Ins rechte Licht gerückt und mit bestem Ton versorgt wurden Akteure und Gäste der sich durchaus erfolgreich entwickelnden Talkshow von Veranstaltungsmeister Bernd Wilbrecht und seiner Mannschaft. Diese konnten erfreulicherweise auch diesmal wieder auf die Unterstützung mit Talk-Sitzmöbeln aus dem nahe gelegenen KURSANA-Domizil Stralendorf zurückgreifen. Und für das leibliche Wohl zeichneten wieder einmal Amtsgasthof-Wirt Alfred Siering und seine Mitarbeiter verantwortlich. Diesmal hatten sie passend zum Datum des Mai-Scheunendreschers auch Mai-Bowle mit in die Amtsscheune mitgebracht, die bei den Gästen auf viel Gegenliebe stieß. Mal sehen, was sich Alfred & Co. in kulinarischer Hinsicht für die nächsten beiden Scheunendrescher im Herbst einfallen lassen: Am Donnerstag, dem 26. September 2103 geht es um „Die Kunst, gut zu regieren“. Und für Donnerstag, den 28. November 2013, sind unter anderen die beiden Ex-Kriminalhauptkomissare des Hallenser „Polizeirufs 110“, Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler alias Schmücke und Schneider, eingeladen. Und auch die beiden herbstlichen „Scheunendrescher“ werden traditionell um 19 Uhr in der Stralendorfer Amtsscheune beginnen und lediglich 6,75 Euro Eintritt kosten. Schließlich sind die gemeinsamen Veranstalter die Gemeinde Stralendorf und der Dorfverein 675 Jahre Stralendorf e. V.. Die offizielle vereinsrechtliche Abkürzung e. V. könnte dabei nicht zu Unrecht auch als „erfolgreiche Veranstaltungsreihe“ gelesen werden.

Jürgen Seidel

Diashow - Bilder der Veranstaltung