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Scheunendrescher Nr.7

Warum Fritzi eigentlich Fritzie heißen müsste


Auch die siebente Ausgabe des „Stralendorfer Scheunendreschers“ war wieder ein Erfolg und vor allem tierisch gut

Stralendorf
Drei Mal Nein. Da gab es überhaupt keinen Zweifel. Auf die zu Beginn der zweiten Hälfte der jüngsten, inzwischen bereits siebenten „Stralendorfer Scheunendreschers“ gestellte Moderatorenfrage, ob man zu Weihnachten Tiere verschenken könne, solle und dürfe, gab es von drei Experten des Abends eine ebenso eindeutige wie einhellige Reaktion. „Nein“, sagten sowohl TV-Tierarzt Dr. Wolf, die Schweriner Zoodirektorin Dr. Monika Häfner und die Reittherapeutin und Reitpädagogin Simona Katja Zelck aus Groß Rogahn in der Reihenfolge, wie sie von links nach rechts auf der „Scheunendrescher“-Bühne Platz genommen hatten. Tiere seien Lebewesen und sollten nicht wegen irgendeines Datums verschenkt werden. Auch Kinder beispielsweise schaffe man sich auch nicht deswegen an, weil gerade mal Weihnachten vor der Tür stehe, hieß es. Zoochefin Häfner machte in diesem Zusammenhang noch auf ein interessantes Angebot ihrer wunderbar gelegenen Begegnungsstätte zwischen Mensch und Tier aufmerksam – auf Tierpatenschaften, die je nach Tier auch schon mal 5.000 Euro im Jahr kosten könnten. Aber eigens für Kinder habe man sich auch eine Variante ausgedacht, um auch kleinen Tierfreunden mit kleinem Budget Tierpatenschaften zu ermöglich – für nur 10 Euro im Jahr. Die Kinder können ihre Paten dann immer wieder im Zoo besuchen, ohne sie gleich kaufen zu müssen. Vielleicht auch eine Idee für das aktuelle Weihnachten? Und vielleicht sollten unter den für eine solche Patenschaft vorgesehenen Zoobewohnern auch zumindest einige kuschelige Exemplare sein?
Zuvor hatten die drei Tier-Experten Wolf, Häfner und Zelck unter anderem Auskünfte zu den Gründen für ihre jeweils alternativlose Berufswahl, zu ihrer Ausbildung und zu ihren Lieblingstieren gegeben. Und auf Wunsch des Moderators nahm Zoodirektorin Häfner die Besucher des Abends, die übrigens auch noch selbst aktiv werden konnten, mit auf einen Foto-Spaziergang durch ihren Zoo und stellte einige ihrer tierischen Bewohner vor. Es scheint, als kennt sie jedes Tier persönlich mit Namen. Beeindruckend. Apropos Namen: Für viel Unterhaltung sorgte auch in Stralendorf ein Star des Schweriner Zoos – der Papagei „Fritzi“, der aber eigentlich „Fritzie“ heißen müsste. Denn wie Frau Dr. Häfner erläuterte, sei der Ara kein Papageien-Mann, sondern eine Papageien-Lady. Da es bei Papageien wie überhaupt bei Vögeln jedoch so ohne Weiteres nicht möglich sei, von außen das Geschlecht zu bestimmen, habe man etwas überraschende Klarheit über die tatsächlichen Verhältnisse erst bekommen, als „Fritzi“ sein oder besser ihr erstes Ei legte. Da hieß sie aber schon ein paar Jahre lang „Fritzi“ und dabei ist es geblieben. Obwohl man sich hätte denken können, dass es sich bei dem Vogel um eine Diva handelt: Auch beim „Scheunendrescher“ in Stralendorf wollte der Papagei im Mittelpunkt stehen, was ihr nicht zuletzt dank der fast ununterbrochenen Äußerung von druckreifen und weniger druckreifen Wörtern auch souverän gelang. Im Allgemeinen sollen Papageien übrigens über die Intelligenz und den Wortschatz eines etwa dreijährigen Kindes verfügen und bis zu 200 Wörter sprechen können. Viel Spaß bereiteten „Fritzi(e)“ die musikalischen Einlagen von Dirk Hammerich (Klavier) und Matthias Strauch (Saxofon), wobei sie besonders erregt auf die Klänge des Saxofons reagierte, wie zu sehen war.
Und was die schon erwähnte Mitwirkung der Zuschauer angeht, so gab es zur siebenten Auflage des „Stralendorfer Scheunendreschers“ erstmals ein Quiz mit insgesamt acht Fragen und jeweils drei Antwortmöglichkeiten – von denen aber nur eine richtig war. Wissen Sie zum Beispiel, welche Elefanten die größeren Ohren haben – die Afrikanischen oder die Indischen? Und wie viele Tiere welcher Tierarten im Schweriner Zoo zu Hause sind? Die Gewinner durften sich unter anderem über Tageskarten für den Zoo sowie über druckfrische Exemplare des Anfang 2014 erscheinenden neuen Buches von Dr. Wolf „Ein Doc für alle Felle“ freuen. Letztere werden ihnen im Januar zugeschickt.

Im nächsten Jahr, im Jubiläumsjahr 680 Jahre Stralendorf, stehen übrigens sogar fünf „Scheunendrescher“ auf dem Jahresprogramm von Gemeinde und Dorfverein, darunter am 23. Mai 2014 einer zum Thema „Die Kunst, gut zu regieren“. Dazu eingeladen sind Björn Engholm, die Schweriner OB Angelika Gramkow und die Hamburger Journalistin und Moderatorin Maria Willer sowie natürlich auch Helmut Richter, der Bürgermeister von Stralendorf.

Jürgen Seidel