Kartenverkauf Kontakt Impressum Datenschutz

Druckbare Version

Scheunendrescher Nr. 19

Vogelgezwitscher, Operngesang und eine Unze Glück

Stralendorfer Scheunendrescher Nr. 19 fand am Pfingstfreitag viel Anklang

Stralendorf
– Wer sich am 18. Mai trotz des Pfingstfreitags für einen Besuch des bereits 19. „Stralendorfer Scheunendreschers“ in der fast ausverkauften Stralendorfer Amtsscheune entschieden hatte, der hatte sich richtig entschieden – erwartete ihn (und natürlich auch sie) doch ein ebenso abwechslungsreiches wie spannendes Programm mit mindestens vier interessanten Leuten. (Video-Link)

Neue Fotoausstellung „Frauen boxen sich fit – eine Unze Glück“ eröffnet
Noch vor dem offiziellen Beginn der jüngsten ländlichen Talkshow „Stralendorfer Scheunendrescher“ wurde in der Amtsscheune eine neue Fotoausstellung eröffnet – diesmal unter dem Titel „Eine Unze Glück“ mit Porträts von boxenden Frauen, die sich damit fit machen. Autorin der eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Bilder ist Dominik Peters, die auch als Gast an der anschließenden Talkshow mitwirkte – sowohl als Frauenfitnessboxtrainerin sowie als Malerin und Fotografin. Die aufschlussreiche Laudatio, die Sie hier nachlesen können [46 KB] , hielt der Landtagsabgeordnete und Landesvorsitzende der LINKEN Mecklenburg-Vorpommern, Torsten Koplin.


Vogelgezwitscher, Operngesang und Gemeinsamkeiten dreier Dichter
Die anschließenden fast drei Stunden munteren Talks boten dann ab 19 Uhr eine bunte und sehr unterhaltsame Mischung zwischen Vogelgezwitscher, Operngesang und Dichtung. Geradezu sensationell, wie der bundesweit bekannte und berühmte Biologe, Naturexperte und Tierstimmenimitator Dr. Uwe Westphal aus Hamburg aus dem Stegreif demonstrierte, wie sich Vögel und anderes Getier miteinander und auch mit Menschen unterhalten und was sie sich dabei zu sagen und zu singen haben. Während seiner Monologe hätte man in der Stralendorfer Amtsscheue mehrfach die sprichwörtliche Stecknadel zu Boden fallen hören können, so gebannt lauschten die Zuschauer und Zuhörer seinen von einem leisen und feinen Humor gekennzeichneten Ausführungen. Sie waren zugleich ein humanistisches und sehr entschiedenes Plädoyer für einen achtsamen und respektvollen Umgang mit der Natur und ihren Geschöpfen.
Sehr viel Aufmerksamkeit fanden sowohl die gesprochenen Äußerungen als auch die musikalischen Beiträge der beiden jungen Schweriner Opernsänger und Ekhof-Preisträger von 2010 und 2017, Katrin Hübner (Sopran) und Matthias Koziorowski (Tenor) vom Mecklenburgischen Staatstheater aus Schwerin. Sie brachten mit ihrem Begleiter Neil Valenta am Flügel (an dieser Stelle ein Herzliches Dankeschön an das Piano-Haus Kunze aus Alt Meteln und an den Sponsor Agrarhof Stralendorf!) unter anderem Ausschnitte aus den beiden Musicals „My Fair Lady“ und „West Side Story“ zu Gehör.
Als besonders spannend erwies sich auch die Passage des kurzweiligen Dialogs, während der Hübner und Koziorowski über ihre Motive, Opernsänger zu werden, über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer jeweiligen musikalischen Ausbildung in Ost und West sowie über ihre Zukunftspläne berichteten, die zumindest im Falle von Matthias Koziorowski demnächst statt in Schwerin in Halle und Heidelberg weitergehen werden.
Im Verlauf des Abends löste Scheunendrescher-Moderator Jürgen Seidel, der selbst auch mehrere Frühlings- und Pfingstgedichte vortrug, noch eine interessante literarische Gemeinsamkeit zwischen den drei Dichtern Bertolt Brecht, Heinz Erhardt und Joachim Ringelnatz auf, die alle drei Pfingstgedichte verfasst und sich dabei den Reim von „Pfingsten“ auf „im geringsten“ beziehungsweise „ nicht im geringsten“ zunutze gemacht hatten …

Boxen kann Glück sein
Spannende Informationen über den außerordentlich förderlichen Wert des Frauenfitnessboxens für Gesundheit und Selbstbewusstsein der weiblichen Mitmenschen bekamen die „Scheunendrescher“-Besucher von Dominik Peters zu hören, die übrigens auch als Illustratorin für ein in der EDITION digital aus Godern bei Schwerin sowohl auf Hoch- als auch auf Plattdeutsch erschienenes Buch über Bienen von Annegret Templin tätig war: „Jakob und die Bienen“ oder „Jakob und de Immen“.


Und wer weiß, vielleicht kommt ja in nicht allzu ferner Zeit sogar in Stralendorf ein Kurs in Frauenfitnessboxen zustande? Als eine weitere Sektion des SV Stralendorf. Wie das weibliche Boxen konkret aussieht, das kann man sich für den Anfang zumindest schon mal in der wie bereits gesagt in der am selben Abend in der Amtsscheune eröffneten Fotoausstellung von Dominik Peters „Frauenfitnessboxen in Porträts: Eine Unze Glück“ ansehen. Bleibt nur zu hoffen, dass man sich diese Ausstellung zumindest zu den Öffnungszeiten des hiesigen Bürgerbüros auch wirklich ansehen kann, wenn man Lust dazu hat. Das scheint eine Schlüssel-Frage zu sein, die noch endgültig und ein für allemal zu klären oder vielleicht auch durchzuboxen ist.
Im Übrigen ging das Bienen-Buch von und Dominik Peters im Anschluss an den unterhaltsamen Abend ebenso wie mehrere Publikationen von Dr. Westphal auch über den wiederum gut besuchten Hugendubel-Büchertisch, der wiederum von Antje Hilgemeier betreut wurde und hoffentlich auch in Zukunft betreut werden kann – hat er sich doch inzwischen zu einem festen Element der beliebten ländlichen Talkshow entwickelt – ebenso wie der Einsatz der beiden „Musiküsse“ Dirk Hammerich (Klavier) und diesmal in Vertretung von Ingolf Drabon sein Saxofon-Kollege Matthias Strauch, die Kulinarik-Brigade von Alfred Siering und seinem Team vom der Amtsscheune perfekt gegenüberliegenden Landgasthof „Am Amt“ und natürlich auch Veranstaltungstechniker Bernd Wilbrecht, der die bei Tageslicht ziemlich nüchterne Scheune am Abend immer wieder beleuchtungstechnisch verzaubert und der für den guten Ton sorgt.


Bitte nächsten Termin für Nr. 20 vormerken: Freitag, 28. September 2018
Apropos „Scheunendrescher“-Mannschaft. Die Stammbesatzung von Monika Schröder (Regie und Fotografie am Abend) über die beiden „Musiküsse“, die kulinarische Versorgung durch unseren Landgasthof „Am Amt“ bis zur Technik von Bernd Wilbrecht und zum Hugendubel-Büchertisch mit Antje Hilgemeier wird wohl auch beim nächsten Mal dabei sein, wenn es am Freitag, dem 28. September 2018, um allerlei Wissenswertes und Unterhaltsames auf Hoch- un ok up Platt gehen wird. Als erste Gäste sind für Abend übrigens bereits Anke Dombrowski, die Chefin der „Stralendörper Plattschnacker“ und Hartmut Brun, der verdienstvolle Plattdeutsch-Experte und langjährige Herausgeber des berühmten norddeutschen Kalender „Voß un Haas“, der im nächsten Jahr beim Rostocker Hinstorff-Verlag sein silbernes 25. Jubiläum der Neuausgabe feiern kann.
Sehr wahrscheinlich wird der nächste hoch- und niederdeutsche „Stralendorfer Scheunendrescher“ und nach Adam Ries zusammengerechnet die Nummer 20 tragen – es sei denn es kommt was dazwischen. Was, das könnte zum Beispiel noch ein weiterer Scheunendrescher sein, soweit die Ideen und das nötige Kleingeld dafür vorhanden sind. So oder so darf Vorfreude allerdings schon mal aufkommen …

===========================================================

Gespräche über Gott und die Welt

Prinzip der von Jürgen Seidel moderierten Veranstaltungsreihe ist es, mit verschiedenen Gästen gewissermaßen über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen, wobei die Weltbetrachtung immer auch aus Stralendorfer Sicht geschehen soll. Das findet auch bei der Auswahl der Gäste Berücksichtigung. So soll laut Konzept immer mindestens ein Gast aus Stralendorf stammen. Zur Premiere war deshalb der Mann gekommen, dem es Stralendorf verdankt, dass es in diesem Jahr überhaupt sein stolzes Jubiläum feiern kann. Die Rede ist von Ritter Heinrich von Blücher, der bereits seit der Übergabe des neuen Gemeindewappens ausgezeichnet von der Gemeindepädagogin und Seelsorgerin Ingrid Hoyer verkörpert wird. Von Blücher hatte am 7. Januar 1334 eine Hufe aus seinen Stralendorfer Besitzungen an das Schweriner Domkapitel verschenkt. Eine kurze Spielszene führte zu Beginn des Premieren-„Scheunendreschers“ auf vergnügliche Weise fast sieben Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück, ehe auch Heinrich von Blücher auf dem Sofa Platz nahm.

Dort saßen bereits die Schweriner Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und BUGA-Chef Jochen Sandner. Alle vier – den SD-Moderator eingeschlossen - diskutierten sie informativ und unterhaltsam unter anderem über die anfänglichen Vorbehalte gegen die BUGA und über die späteren Erfolgsgeheimnisse der Bundesgartenschau Schwerin 2009, aber auch über die BUGA-Tauglichkeit ihrer eigenen Gärten sowie über ihre jeweiligen Vorstellungen von Heimat. Weitere Schwerpunkte der Diskussion waren Erfahrungen der BUGA-Verantwortlichen, die für das Stadtmarketing zur 850-Jahrfeier Schwerins im nächsten Jahr genutzt werden können und auf welche Weise sich vielleicht auch Stralendorf und Stralendorferinnen und Stralendorfer in das landeshauptstädtische Gründungsjubiläum einbringen können. In diesem Zusammenhang ließ Heinrich von Blücher durchblicken, dass er sehr gern im Festumzug mit dabei sein würde.

Im Übrigen wurde auch das brisante Thema der Stadt-Umland-Beziehungen und einer manchmal diskutierten Eingemeindung von Dörfern aus dem Schweriner Speckgürtel nicht ausgelassen. Hier überzeugte das souveräne Agieren der Schweriner Oberbürgermeisterin, die sich für Kooperation statt Konfrontation einsetzte und für ihre Äußerungen auch in Stralendorf spontanen Beifall bekam. Für einen weiteren Höhepunkt des fast zweistündigen Abends sorgte ein Überraschungsgast. Das BUGA-Maskottchen „Fiete“ ließ es sich nicht nehmen, höchstpersönlich zum „Scheunendrescher“ zu erscheinen und ein bisschen über die Schönheiten und Schwierigkeiten seiner Figur zu plaudern, die es übrigens sogar zwei Mal gab. Dennoch, auch das war während des ersten Stralendorfer „Scheunendreschers“ zu erfahren, gab es Tage, an denen wegen auswärtigen Werbeeinsätzen zum Beispiel an der Ostsee auf dem Schweriner BUGA-Gelände Fiete-freie Zeit herrschte. Zum Glück aber gab es viele, viele andere Attraktionen …

Dank an Mitwirkende, Partner und Sponsoren

Wenn die Premiere der neuen Stralendorfer Veranstaltungsreihe so gut gelaufen ist, dann lag das neben der Diskussionsfreudigkeit der Gäste und der Aufgeschlossenheit des Premierenpublikums zu einem guten Teil an Mitwirkenden, Partnern und Sponsoren, denen auch an dieser Stelle sehr herzlich gedankt werden soll.

Dazu gehörten „Musikus“ Dirk Hammerich aus Alt Meteln am Klavier und „Mundschenk“ Alfred Siering vom gegenüberliegenden Landgasthof „Am Amt“, der sich nicht nur ebenso fleißig wie unauffällig um das kulinarische Vergnügen von Zuschauern und Talkshow-Gästen kümmerte, sondern auch den „Original Stralendorfer“ präsentierte – ebenfalls eine erfolgreiche Premiere.

Zum Gelingen des „Scheunendreschers“ Nr. 1 trug Diplom-Designer Uwe Sinnecker aus Schwerin ein wichtiges Scherflein bei, der sich um den angenehmen visuellen Auftritt des Unternehmens kümmerte, sowie Mario Kriening (Schwerin) und Christian Klatt (Stralendorf) von der Technik.

Aber was wäre ein „Scheunendrescher“ ohne Sofa und Klavier, ohne Einspielfilme und ohne die bereits erwähnte Technik? Ein herzlicher Dank für das Sofa geht an die Möbelstadt Rück aus Pampow (siehe Foto), für das Klavier an das Pianohaus Kunze aus Alt Meteln, an den Norddeutschen Rundfunk (NDR), der die BUGA-Filme zur Verfügung gestellt hat, sowie an das Musikhaus Eggert in Schwerin, welches die Mikrofon- und Verstärkertechnik zu moderaten Preisen verliehen hat.

Für Mitmenschen, die leider bei der Premiere nicht dabei sein konnten, sowie für die Nachwelt im Bild festgehalten hat das historische Ereignis der Schweriner Fotograf Detlef Klose.

Und auf keinen Fall vergessen darf die Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, die die ersten beiden Stralendorfer „Scheunendrescher“ mit einer bemerkenswerten Summe unterstützt.“
Soweit ein Blick zurück, und jetzt ein Blick wenige Tage voraus – auf den nächsten Stralendorfer Scheunendrescher, welcher am 25. Oktober, ab 19 Uhr natürlich wiederum in der Amtsscheune, eine Spezialausgabe mit Sigmund präsentieren wird. Sind Sie dabei? Sehen wir uns? Herzlich willkommen. Einlass ab 18.15 Uhr.

Kontakt:

eMail Telefon Anschrift
rhetorica-rampe@t-online.de 03869 780584 rhetorica rampe
Jürgen Seidel
Zum Winkel 3
19073 Stralendorf