Scheunendrescher Nr.8

Was ist dabei? Mit Veronika Fischer im Gespräch


Zwischen Wölfis und der Welt
Veronika Fischer begeisterte beim achten „Scheunendrescher“ in Stralendorf

Stralendorf
- Nach fast zweieinhalb Stunden Live-Talkshow zeigte sich Stargast Veronika Fischer von der Aufmerksamkeit und der Begeisterungsfähigkeit ihres Stralendorfer Publikums sehr beeindruckt. Und auch wenn nicht – wie sonst üblich - mehrere Talk-Gäste neben Moderator Jürgen Seidel Platz genommen hatten, sondern diesmal die Sängerin und Autorin allein – so tat dies der ausgezeichneten Atmosphäre und Stimmung in der fast ausverkauften Amtsscheune keinen Abbruch. Bereits bei ihrem Eintreffen wurde Frau Fischer, die zu den erfolgreichsten Künstlerinnen der DDR gehörte und seit mehr als vier Jahrzehnten auf der Bühne steht, sehr herzlich begrüßt.

Im Wechsel mit zwei eingespielten Ausschnitten aus einem aktuellen Fernsehporträt sowie mehreren ihrer Lieder von der jüngsten „Zeitreise“-CD gab Veronika Fischer informative, spannende und teils sehr emotionale Auskünfte zu ihrem Lebensweg, der am 28. Juli 1951 im thüringischen Wölfis nahe Gotha begonnen hatte und 1981 aus der DDR in den Westen und nach der Wende wieder zurück in den Osten führte, wo sie nach wie vor ihre anhänglichsten Fans hat. So erfuhren die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer unter anderem einiges über ihrer Kindheit und die Anfänge ihrer Liebe zur Musik, über die Zusammenhänge zwischen Emanzipation und Autofahren sowie darüber, wie es einer Frau gelingt, sich gegenüber den Männern in ihrer Band durchzusetzen. Sehr beeindruckend waren auch die Schilderungen ihres gewissermaßen über Nacht organisierten Auftritts am 11. November 1989 in der Dresdner Semperoper – also zwei Tage nach dem Mauerfall – sowie über ihre künftigen musikalischen Pläne. So arbeite sie mit amerikanischen Komponisten aus Nashville, der US-Hauptstadt der Country-Musik, und dem deutschen Texten Werner Karma. Und auf das Ergebnis dieser ungewöhnlichen Zusammenarbeit, das in absehbarer Zeit vorliegen soll, darf man bereits jetzt gespannt sein.

Bleibt nur noch hinzuzufügen, dass Veronika Fischer sowohl während der Pause als auch nach dem jüngsten „Scheunendrescher“ alle Hände voll zu tun hatte, um ihr aktuelles Erinnerungsbuch „Das Lügenlied vom Glück“, „Zeitreise“-CDs und Autogrammkarten zu signieren. Und nicht wenige Besucher des eindrucksvollen Abends hatten auch alte Schallplatten von Vroni mitgebracht, um sie sich von ihrer Lieblingssängerin unterschreiben zu lassen. Außerdem schloss sie es nicht aus, vielleicht doch noch einmal in der Umgebung der Landeshauptstadt zu gastieren – gewissermaßen „Sommernachtsball“ in Stralendorf. So oder so war die mecklenburgische Gemeinde bereits jetzt für ein paar Stunden ihrer Geschichte gewissermaßen zum „Fischer-Dorf“ geworden. Zur großen Freude des Stargastes wie der vielen Fischer-Fans in der Amtsscheune, die einen wunderbaren Abend erleben durften. Jürgen Seidel Fotos: Monika Schröder

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